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русской литературы

Союз писателей XXI века
Издательство Евгения Степанова
«Вест-Консалтинг»

Амелия ХАЙРУЛЛОВА



ВЕЧЕРОМ


"...в этот день разверзлись все источники великой бездны и окна небесные отворились - и хлынул на землю ливень, сорок дней и сорок ночей лился он."


Вечным сумрачным вечером
Запутанными, но одними следами
Бесконечными Сизифовыми тропами
Среди четырёх чёрных стен
Плачу искалеченными словами.

Мокро и холодно; пошло, будто что было - не было, а чего не было - было
Может, чужие всë-таки свои? А свои не чужие? Кстати, знаешь -
Утопию затопило, сладкий керосин на кухне выгорел.
Вот бы собрать с миру по нитке правды и связать тёплый шарф - но нет...
Нужно писать. Писать. А как? И зачем?
А жить? И ждать? А смерть? И... радость?

За окном бесконечно чёрное, так что белое - бесцветное
Бесконечно крохотное, а если вывернуть - вселенная.
Мне космос хаоса мигает звëздами - и не страшно
Ведь я с тобой, в твоих руках, когда
Пройдя чрез точку по радуге сквозь мироздание
Возвращаюсь домой.

ich gehe, also bin ich


1.
Aufgewacht auf der Straße im Schlamm –
weiß nicht, wo genau.
Die Sonne scheint nie mehr zu scheinen,
denn der eisige Himmel ist mit schrecklichen Schatten bewölkt,
die Erde von Eisen bevölkert.
Und die geheimnisvollste Sache ist es, wie man hier heimkommt.

Ich streiche durch die Straße – schade,
dass ich die einheimischen Sprachen nicht kann,
denn im Durcheinander von Ampeln, Farben, Wagen,
Schildern, Stimmen hab’ ich mich verwirrt.
Der Chronos verliert seinen Topos und alles geht –
schwer zu sagen – wohin.

Da – neben der Halle und Höhle –
stehen schlanke Schlangen in langer Schlange
nach Tickets für eine Menschenshow.
Sie zischen und zwischen ihnen rutsche ich runter.
O Gott, ich will fliehen, irgendwo fliegen –
nur weg von den Stimmen, die knitschen mich, schwirren,
werden nur schwerer, noch lauter, lauter –
ich falle. Die Tiere drehen sich um
und fotografieren.
Jemand lacht.
Ich bleibe liegen und falle
in Ohnmacht.

2.
Ich bin so müde, ich will nach Süden – da ist es wärmer.
Könnte mich irgendwo in Bergen verbergen,
alles vergessen, mich mit Nessel bekleiden,
von meiner Freiheit gefesselt, alleine sterben.
Ich werde wach. Und weine.

Die Straßen sind voll – voll Menschenmasse:
sie schäumt sich, schwillt und schreit und wird nie satt.
Alles vermischt sich: Freude, Freunde, Fremde, Feinde;
Mann und Frau;
Körper, Kleidung;
der Wein und das Weinen;
spielen und sein;
schimpfen und singen;
die Welt und das Geld –
doch das Geld vermehrt sich fürs Geld allein.
Es tut uns weh, wir haben alles verloren,
wir hören nicht mehr mit eigenen Ohren,
wir wollen’s nicht wissen, nichts mehr sehen zu können;
wir füllen uns mit Fake News und Thrillers, um nichts mehr zu fühlen,
alles zu vergessen.
Wir – die Informationsfresser.

3.
Lassen Sie mich durch! Lassen Sie mich weg!
Ich hatte heute keinen Sekt, doch schwanke
wie nach einem schlimmen Kater.
Wie einen schwarzen Kater verfolgend,
renne ich mit einem schwarzen Pudel um die Wette…
Mist! Bin ich in einem Zoo? Theater? Zirkus?
Gibt es irgendwo so einen Ort ohne diese Tiere, ohne M und ohne W?..
Hier gießt es in Strömen und stürmt seit Wochen. Nur neben dem Meer
gibt’s einen einsamen Pfad. Ich fühle, es zieht mich an. Endlich atmen. Ein und aus.
Jeder Weg führt zu einem Haus. Wo genau – weiß ich nicht, aber…
ich gehe, also bin ich.